Einbrecher nutzen gerne den Schutz der Dunkelheit, um hochwertige Velos und E-Bikes zu stehlen. Dabei entwenden sie vermehrt Räder aus Kellerräumen und Garagen, weil ihre Besitzer sie dort meist ungesichert abstellen. Um die Zahl der Velodiebstähle in geschlossenen Räumen zu minimieren, gibt es hier einige Tipps, wie Sie Ihr Bike schützen können.
Sicherheitsspezialist Abus bietet mit der «Alarmbox» einen fest am Velo montierten Signaltongeber an. Einmal scharf geschaltet setzt das Signal ein, sobald das Rad bewegt wird, und wird extrem laut. Komfortabel aber nicht notwendig ist das zusätzlich erhältliche gleich schliessende Fahrradschloss. Foto: zVg pd-f
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Mit dem unsichtbaren und fest verbauten «RX Chip» ist ein Bike jederzeit auffindbar und kann mit der «RX Connect» App verwendet werden. Für Service-Updates ist kein Austausch des Chips nötig. Neue Funktionen und Services werden automatisch per Updates zur Verfügung gestellt. Foto: zVg pd-f
Das Kryptonite «New York Fahgettaboudit 1410» Kettenschloss mit satten 14 Millimeter Stärke unterstreicht das Statement für Sicherheit. Mit seinen stolzen 4,9 Kilogramm, wobei 4 Kilogramm allein auf die stabile Kette gehen, ist es eher als Festmacher zu Hause oder beim Transport auf einem Fahrzeug gut einsetzbar. Foto: Kryptonite
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Kellerräume und Garagen bieten im Winter zwar einen wettergeschützten Abstellort für Velos und E-Bikes, doch für Diebe sind die Räume äusserst leicht zu knacken. «Deshalb ist es wichtig, das Fahrrad zusätzlich zu sichern. Das Auto schliesst man ja auch in der Garage ab», sagt Torsten Mendel, Marketingmanager beim Sicherheitsexperten Abus. Ein einfacher Tipp ist natürlich, das Fahrrad mit einem Schloss zu sichern. Doch das verhindert nicht, dass das Velo weggetragen wird, wenn die Einbrecher bereits in der Garage sind. Empfehlenswert ist daher die Sicherung mit einem speziellen Alarmschloss, zum Beispiel dem «Bordo 6000KA» von Abus. Wird das Rad bewegt, ertönt ein weithin hörbarer Warnton von 100 Dezibel.
Sicherheitshaken für Wand und Boden
Allerdings weiss Mendel, dass viele Diebe inzwischen Orte auskundschaften und gezielt zuschlagen, wenn niemand zu Hause ist. Deshalb rät er, das Velo nicht nur abzustellen, sondern auch in geschlossenen Räumen an einen festen Gegenstand anzuschliessen. Abus bietet zum Beispiel eine spezielle Boden- oder Wandhalterung an, die mit langen Schrauben fest verschraubt wird. Der «Granit WBA 75» besteht aus einem 14 Millimeter starken Bügel aus gehärtetem Spezialstahl für eine hohe Widerstandskraft. In Kombination mit einem robusten Schloss
wie beispielsweise dem «Granit City Chain 1060 X Plus»
ist das Bike dann doppelt gesichert. Mit einem langen Kettenschloss lassen sich auch mehrere Fahrräder oder sogar Lastenräder sicher miteinander verbinden. «Wer in einem Mietshaus wohnt, sollte die Installation allerdings mit dem Vermieter abklären. Die Schrauben können durch einen speziellen Sicherungsmechanismus nicht mehr entfernt werden», so Mendel. Je schwerer man es den Dieben macht, um so sicherer ist das Bike. Ein massives Schloss, wie beispielsweise das Kryptonite «New York Fahgettaboudit 1410», ist nicht so einfach zu knacken, auch nicht mit einem Bolzenschneider oder einer Flex.
Fahrradlift spart zusätzlich Platz
Eine weitere Lösung bietet der Fahrradparkspezialist WSM in Kooperation mit dem Hersteller Lo Mink an. Der Velolift «Velow up» wird an die Wand geschraubt und ermöglicht ein senkrechtes und damit platzsparendes Abstellen des Bikes. Zum Anschliessen verfügt er über eine spezielle Öse, durch die ein handelsübliches Schloss gezogen werden kann. «Die Fahrradlifte sind platzsparender als herkömmliche Fahrradparker und kommen beispielsweise in grossen Kellerräumen oder an öffentlichen Plätzen zum Einsatz, wo viele Nutzer sind. Deshalb ist es wichtig, dass sie eine Möglichkeit haben, das Fahrrad anzuschliessen», sagt Andreas Hombach von WSM. Für das sichere Abstellen zu Hause bietet WSM die so genannte «Bikebox» an. Dieser ähnelt einem Container in dem ein Fahrrad diebstahl- und wettergeschützt abgestellt werden kann. «Diese Variante wird gerne von Hausbesitzer genutzt, die sich zusätzlich zur oder anstatt einer Garage eine Box vor die Haustür stellen. Aber auch in Mietshäusern macht eine solche Anlage Sinn, da der Zugriff auf das Fahrrad deutlich schneller ist als der mitunter umständliche Transport aus dem Keller», erklärt Hombach. Ein Einhebel-Zylinderschloss verhindert den Zugriff von aussen. An kleinen Haken können zudem Accessoires wie Helme oder Regenbekleidung sicher verstaut werden. Die Bikeboxen gibt es in verschiedenen Varianten, zum Beispiel auch für Lastenräder und Fahrräder mit Anhänger.
Technischer Fortschritt: GPS-Chip
Neben präventiven Massnahmen sind mittlerweile auch GPS-Chips auf dem Markt, die im Falle eines Diebstahls die Ortung des Bikes ermöglichen. So bietet beispielsweise der E-Bike-Spezialist Riese & Müller beim Kauf eines E-Bikes optional einen unsichtbar und fest im Rad integrierten «RX-Chip» an. Passend dazu kann der Kunde zwischen drei «Connect Care»-Servicepaketen wählen. Im Falle eines gemeldeten Diebstahls kann das Rad dank funkbasierter Ortungstechnologie durch den Hersteller geortet und kostenlos
wiederbeschafft werden. «Falls das Rad nicht mehr gefunden wird, bieten wir unseren Kundinnen und Kunden ein gleichwertiges Ersatzrad an», erklärt Jörg Matheis, Head of Communications bei Riese & Müller. Die unterschiedlichen Ausstattungspakete machen das System für viele Velofahrer interessant. «Die Bedeutung und der Wert von E-Bikes und Fahrrädern nimmt stetig zu. Deshalb wollen wir neben den gängigen Lösungen auch den technologischen Fortschritt nutzen, um einen effektiven Rundumschutz gegen Diebstahl anzubieten», so Matheis.
Der Befestigungsanker von Abus mit einem Bügel aus gehärtetem Spezialstahl lässt sich sowohl an der Wand als auch am Boden fixieren. Wer sein Schloss damit kombiniert, hat gute Vorsorgemassnahmen für den Diebstahlschutz seines Bikes getroffen. Foto: zVg pd-f
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Was ist besser als eine Parkbox? Ganz klar, eine Doppel-Parkbox natürlich, in der der auch ein Cargobike Platz hätte. Darin ist ein Velo nicht nur vor dem Wetter geschützt, sondern auch vor einem schnellen Zugriff durch Diebe. Foto: zVg pd-f
Platzsparend unterbringen kann man Fahrräder zum Beispiel mit dem «Velow Up», den WSM in Deutschland vertreibt. Hier hängt man das Vorderrad in einen Haken und eine Gasdruckkartusche befördert es in die Vertikale. Foto: pd-f / Kay Tkatzik
Neuer Trend bei Fahrradschlössern: Sogenannte «smarte» Modelle lassen sich per App öffnen und schliessen. Über einen Alarmsignalgeber verfügen sie häufig auch. Hier ein Modell des Herstellers Abus. Foto: Pressedienst Fahrrad / Paul Masukowitz
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Text: PD, EL, Fotos: zVg pressedienst-fahrrad