Eine Freundin will die andere mit dem E-Bike-Fieber anstecken. Gelingen soll das auf der ersten gemeinsamen Veloreise. Kommt das gut?
Als wir das Meer erreichten, war es in
Genua früher Sonntagabend. Wir fielen uns in die Arme, kurz, aber
innig. Es windete, der Strand war leer. Nur ein paar Möwen pickten
noch Ungeziefer aus dem nassen Sand. «450 Kilometer» sagte ich,
nachdem wir ein Badetuch ausgebreitet und eine Flasche Chardonnay
geöffnet hatten. Irgendwie staunte ich selbst. «Als du die Reise
vorgeschlagen hast», sagte Rahel und zögerte einen Moment …
«Ehrlich gesagt dachte ich damals, du spinnst. Aber jetzt …» –
«Ha!», fiel ich ihr ins Wort. «Jetzt willst du auch ein E-Bike,
stimmts?» Rahel lachte nur. Da wusste ich: Mein Plan war
aufgegangen.
So hätten sich die Ereignisse in Genua zugetragen … wenn ich vor der Reiseplanung darüber sinnierte. Nun gehört es zum
Wesen von Träumereien, dass dabei die eine oder andere Tatsache
verblasst, die womöglich nicht ganz unwesentlich wäre. In meinem
Fall waren das zwei Dinge: Erstens: Ich stehe nicht im Verdacht,
reisetechnisch ein besonderes Organisationstalent zu sein. Zweitens:
Rahel besitzt nicht nur kein E-Bike. Sie besitzt überhaupt kein
Velo. Und sie weiss, warum.
Um es kurz zu machen: Die Realität
holte mich bei der Planung rasch wieder ein. Mehr als vier Ferientage
konnte ich bei Rahel für diesen Trip trotz aller Gutmütigkeit nicht
heraushandeln. Damit blieben uns – mit dem Wochenende und nach
Abzug eines Ruhe- und eines Rückreisetags – vier reine Fahrtage.
Für 450 Kilometer. Als Rahel zu meiner Streckenplanung ihr
Misstrauen bekundete, nachdem ihre veloaffine Bürokollegin über
unsere Ziele laut herausgeprustet hatte, knickte ich ein. Aus dem
Reiseziel Genua wurde: das Tessin.
Ein E-Bike ist nunmal kein Töff
So
wurden aus 450 Kilometern schlussendlich 210 – vom Zürcher
Säuliamt bis nach Locarno. Das war zwar nur halb so viel Zeit, um
Rahel mit dem Velofieber anzufixen und in ihr subtil das Bedürfnis
nach einem eigenen E-Bike zu wecken, doch ich blieb optimistisch.
Zumindest, bis für unseren Trip die erste Wetterprognose erschien.
Wolken, Regen, Blitze. Hilfe! Je näher unsere Reise rückte,
desto klarer wurde, dass es für uns kein Entrinnen geben würde. Am
Tag der Abfahrt regnete es mehr oder weniger in Strömen …
Den kompletten Bericht und das Fazit gibt es in der Ausgabe 2/24 im Magazin easybiken zu lesen.
Die Route auf Umwegen ins Tessin ist auch bei Komoot zu finden.
Text: Livia Häberling, Fotos: Livia Häberling, Martin Platter
aus: easybiken, Heft Nr. 2/2024