Nach einem
Kraftakt über den Kunkelspass finden wir zuhinterst im Calfeisental in einer
kleinen Walser Siedlung Erholung.
Der Kunkelspass ist ein erklärtes Ziel ambitionierter Biker. Selbst für E-Biker ist die Überwindung von 700 Höhenmetern auf einer Strecke von wenigen Kilometern eine Herausforderung. Doch die Tour lohnt sich – und auch deren Fortsetzung auf der andern Bergseite hinunter nach Vättis und ins unberührte Calfeisental, wo am Talende die kleine Walser Siedlung St. Martin auf einer Anhöhe liegt. Hier verbringen wir eine ruhige Nacht in einer gemütlichen Kammer, bevor wir am nächsten Morgen die Gegend per E-Bike auskundschaften und einen Abstecher zur Sardonaalp unternehmen. Downhill geht es nach Vättis, weiter zum Mapragg-Stausee, nach Valens und schliesslich nach Bad Ragaz, wo wir zu Fuss in die Taminaschlucht hineinwandern und das Alte Bad Pfäfers besichtigen.
Kompletter Tourenbericht:
Anforderung: mittel
Distanz: 70 km
Fahrzeit: ca. 7 Stunden
Walsersiedlung St. Martin
Ab
etwa 1300 lebten hier Walser, etwa 100 Menschen an der Zahl. 1312
bauten sie das bekannte Kirchlein St. Martin als Pfarrkirche mit Ewigem
Licht und der Figur «Madonna mit Kind». 1652 verliessen die letzten
Walser die Siedlung. Der Standort war zum Leben und für die Land- und
Viehwirtschaft ungünstig: der Ringelspitz-Massiv verhindert eine
Sonneneinstrahlung in der kalten Jahreszeit. Ab Mitte des 20.
Jahrhunderts existierte hier im Sommer jeweils eine einfache
Alpwirtschaft. Im Haupthaus (mit Restaurant) sowie im ehemaligen
Messmerhaus sind mehrere, heimelige Schlafkammern eingerichtet. In einem
weiteren Walserhaus werden Betten im Massenlager vermietet. Die
Gastgeber, Anne und André Riehle bieten eine schmackhafte Küche mit
lokalen Gerichten. Hier lässt sich der Alltag bestens vergessen.
Betrieb: jeweils von Mitte Mai bis Mitte Oktober. sanktmartin.info
Text und Fotos: Maja Fueter
aus: easybiken, Heft Nr. 1/2018