Test – Superior iXS 9.2

Geniestreich

Mit dem neuen SX-Leichtantrieb hat Marktführer Bosch wieder vorgelegt: leise, bei Bedarf sehr kraftvoll und doch gut kontrollierbar. Eingebaut in ein leichtes High-End-Bike wie das Superior iXS 9.2 ist Fahrspass die logische Konsequenz. Da reicht auch eine Akkukapazität von 400 Wattstunden vollkommen aus.

Mit dem Superior iXS 9.2 gab es stets ein Weiterkommen. Bei Bedarf kann ein Rangeextender nachgerüstet  werden.
Mit dem Superior iXS 9.2 gab es stets ein Weiterkommen. Bei Bedarf kann ein Rangeextender nachgerüstet werden.
Die ausgeklügelte Hinterbaukinematik und der DT-Swiss-Dämpfer ermöglichen ein sanftes Ansprechen der Hinterradfederung.
Die ausgeklügelte Hinterbaukinematik und der DT-Swiss-Dämpfer ermöglichen ein sanftes Ansprechen der Hinterradfederung.
Unscheinbarer Kraftzwerg: Mit dem Bosch Performance SX hat der Marktführer wieder vorgelegt.
Unscheinbarer Kraftzwerg: Mit dem Bosch Performance SX hat der Marktführer wieder vorgelegt.

Schneebilder sind eigentlich verpönt in Frühlingsmonaten. Doch im vorliegenden Fall ging’s einfach nicht anders. Obschon ich den neuen Leichtantrieb von Bosch, den Perfomance SX, bereits im Juni an der Eurobike das erste Mal gefahren bin, zogen noch einige Monate ins Land, ehe ich mit dem Superior endlich ein E-Mountainbike zu Testzwecken mit dem SX-Antrieb ein paar Wochen vom Schweizer Importeur Amsler zur Verfügung gestellt erhielt. Die Anlieferung erfolgte Ende November. Bei der ersten Fahrt am ersten Dezembersamstag schneite es im Flachland erstmals ausgiebig. Eine perfekte Testanlage und das Bike wird nicht mal dreckig und die vielleicht härtesten Testbedingungen noch dazu. Die Temperaturen lagen knapp unter dem Gefrierpunkt. Am späteren Nachmittag hatte sich der Schnee bereits auf einer Höhe von 20 Zentimetern gestapelt.

Vor der Fahrt noch rasch die Bosch Smart-App gekoppelt, um die Daten auf die Smartphone-App auszulesen, was im Handumdrehen gelang. Den Reifendruck auf 1,3 bar gesenkt und den Negativfederweg gecheckt. Schon konnte es losgehen. Das Bike wiegt rund 19 Kilogramm und der Motor ging für einen Leichtantrieb erstaunlich leise und verblüffend engagiert zur Sache. Ich hatte keine Ahnung, welche Fahrstufe aktiviert war, fühlte mich aber nie untermotorisiert. Erst zuhause stellte ich dann beim wiederholten Auslesen der Daten fest, dass es Tour+ war, die «zweitschwächste» Stufe nach Eco, die wie der eMTB-Modus dynamisch regelt. Der Motor war stets präsent. Die Herausforderung war, das Gleichgewicht im hohen Schnee zu halten. Dennoch nahm ich den Weg durch den Wald von Hausen auf dem Mittelalbis. Zwischendurch blieb ich im mit jedem zusätzlichen Höhenmeter tiefer werdenden Schnee stecken, konnte aber dennoch das Meiste fahren. Die Schaltung, der Motor, die Bremsen: Alles funktionierte tadellos; ein Kompliment für Shimano und Bosch. Einzig die SPD-Schuhplatten füllten sich beim Abstehen mit Schnee und mussten auf dem Pedal freigetreten werden, damit der Mechanismus wieder einklickte.

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Kommentar
Bosch hat mit dem neuen SX-Antrieb wieder vorgelegt. Das Minikraftwerk vermag auf der ganzen Linie zu überzeugen. Leise, kraftvoll aber dennoch leicht und kompakt in der Bauweise. Da stellt sich natürlich sofort die Frage: Braucht es da die grossen CX-Antriebe überhaupt noch? Es kommt auf die Bedürfnisse an. Ist jemand schwer oder verlangt in langen und steilen Steigungen permanent maximalen Vortrieb, dann sind die CX-Motoren nach wie vor erste Wahl. Aber für die meisten anderen reicht der SX im Prinzip vollkommen aus. Er ermöglicht Bike-Gewichte je nach Akkugrösse deutlich unter 20 kg, was bemerkenswert ist. Aber man könnte den Minikraftprotz auch mit grösseren Akkupacks kombinieren. E-MTBs wären künftig nicht mehr 28, sondern nur noch 22 oder 23 Kilo schwer und man erhielte die Autonomie, anspruchsvolle Touren mit 2000 bis 3000 Höhenmetern fahren zu können. Das wäre ein enormer Fortschritt, der kommen wird. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

amslervelo.ch

Den kompletten Testbericht gibt es in der Ausgabe 1/24 im Magazin easybiken.

Text und Fotos: Martin Platter
aus: easybiken, Heft Nr. 1/2024

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