«Die Elektronik hilft uns dabei, stets das Optimum herauszuholen»

Ivica Durdevic ist Geschäftsführer der Biketec GmbH. Unter dem Markennamen FIT entwickelt das Unternehmen Software- und Hardware zur Steuerung von E-Bikes und integriert Komponenten renommierter Hersteller – zuletzt für die revolutionäre Pinion Motor-Getriebe-Einheit. Im Interview verrät Durdevic, was in den nächsten Jahren auf dem E-Bike-Markt zu erwarten ist.

Das Betriebssystem des Flyer TR:X mit Pinion MGU stammt von Biketec – ebenso wie das bei allen Flyer-Modellen mit Panasonic-Antrieb.
Das Betriebssystem des Flyer TR:X mit Pinion MGU stammt von Biketec – ebenso wie das bei allen Flyer-Modellen mit Panasonic-Antrieb.
Dr. Ivica Durdevic, Geschäftsführer der Biketec GmbH.
Dr. Ivica Durdevic, Geschäftsführer der Biketec GmbH.

Ivica Durdevic hat sich einen Namen als Leiter des Entwicklungsteams für das Flyer-eigene Betriebssystem FIT – Flyer Intelligent Technology – gemacht. Nach der Übernahme des Huttwiler Elektrobike-Pioniers durch die deutsche Zweirad-Einkaufsgenossenschaft ZEG im Jahr 2017 wurde Flyer als eigenständige Marke positioniert und in die Flyer AG überführt. Die Entwicklungsabteilung mit der FIT-Technologie wurde ebenfalls eigenständig und firmiert seither als Biketec GmbH, deren Geschäfte Durdevic leitet.

easybiken: Wie ist es zur Zusammenarbeit mit Pinion gekommen?
Ivica Durdevic: Pinion war auf Kundensuche und klopfte auch bei der ZEG und Flyer an. Wir erkannten, dass Pinion eine ganze Pipeline voll mit Innovationen erarbeitet hatte, die sehr gut zu Flyer und der ZEG passen. Es kam die Frage auf, ob wir sie mit unserer Systemarchitektur und den Komponenten unterstützen können und auch eine Servicestrategie für den Markt zu bieten haben. Das haben wir. So kam die Zusammenarbeit zustande.


Was hat Sie besonders fasziniert an der Pinion MGU?
Ich kannte den Markt und wusste, was zum Beispiel Bosch in petto hatte. Was dann aber Pinion brachte, ein derart kompaktes Getriebe, das so gut funktioniert, im gleichen Gehäuse wie der Motor, verblüffte mich dann aber doch. Obschon das Konzept ja nicht neu ist. Schon an den ersten Motorfahrrädern in den 1950er-Jahren war der Motor und das Getriebe im selben Gehäuse. Aber derart kompakt, wie das jetzt Pinion macht, das ist schon eine beachtliche Ingenieursleistung. Dass wir die Chance erhielten, das Betriebssystem für die Steuerung zu adaptieren, reizte mich auch als Ingenieur. Pinion wiederum reizte, dass wir ihnen ein grosses Händlernetz anbieten konnten. Hier hat sich auch unsere Vorarbeit ausgezahlt.

Welche Vorarbeit?
Motorhersteller kommen bei Biketec nicht zu einem kleinen Systemintegrator. Sie kommen zu einem Hersteller, der inzwischen selbst bedeutende Entwicklungen anzubieten hat. Wir haben die Schnittstellen und Protokolle entwickelt, an die sich die Motorenhersteller, die Akku-, Display-, Sensoren und Controllerfabrikanten anschliessen können, damit ihre Komponenten mit FIT funktionieren. Sigma beispielsweise können wir integrieren dank dieser klaren Spielregeln. Mit unserem offenen Bus-System werden die einzelnen Komponenten wie im PC Plug-and-Play-fähig, wenn sich die Hersteller nach unseren Schnittstellen und Protokollen richten. Das entdecken nun immer mehr Motorenhersteller wie Pinion, aber auch Bafang, Brose, Panasonic, TDCM usw., die durch uns Zugang zu einem ausgefeilten E-Bike-Ecosystem erhalten.

Bringt das nicht auch im Service Vorteile, wenn immer mehr Motoren über ein System updatet und gewartet werden könnten?
Das ist der Punkt. Wir verfügen europaweit bereits über ein recht dichtes Händlernetz, das am FIT-Netzwerk angeschlossen ist. Kommt ein kleiner Hersteller wie zum Beispiel Revolt Zycling mit seinem neuen Opium S-Pedelec zu uns, können wir ihm mit FIT nicht nur ein ausgefeiltes E-Bike-Betriebssystem anbieten, sondern auch gleich noch das ganze Servicenetz dazu. Jeder Fachhändler kann das Opium nach einem vordefinierten Serviceprotokoll warten. Das macht das Leben der Produzenten, Händler und Endkunden einfacher.

Das komplette Interview ist in der Ausgabe 1/24 vom Magazin easybiken zu lesen.

Interview und Fotos: Martin Platter
aus: easybiken, Heft Nr. 1/2024

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