Nach Abschluss des Verbier E-Bike-Festivals zog OK-Präsident Nicolas Hale-Woods im Gespräch mit easybiken eine positive Bilanz. Künftig soll es noch mehr Side-Events geben.
Das Verbier E-Bike-Festival 2022 liegt hinter Ihnen. Sind Sie zufrieden?
Nicolas Hale-Woods: Ich bin sogar sehr zufrieden, denn wir hatten 45 Aussteller und 30 Bike-Marken, 618 Test-Bikes und insgesamt 3042 Teilnehmer über die vier Festival-Tage. Eben habe ich die Statistiken der Gourmet- und die Entdeckungstouren gesehen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer haben ihre eigenen Bikes mitgenommen. Das zeigt uns als Veranstalter, dass die Leute nicht nur wegen des E-Bike-Testens kommen, sondern auch wegen der Qualität des Caterings, der Trails, der Angebote und der allgemeinen Atmosphäre. Positive Rückmeldungen von den Teilnehmern und den Ausstellern sind letztlich die beiden Schlüsselfaktoren für den Erfolg dieser Veranstaltung.
Was war Ihr persönliches Highlight?
Mitten in Verbier zu stehen und das Lächeln und die Freude in den Gesichtern der Menschen zu sehen. Das war eines der ersten Ziele, als wir das Projekt vor fünf Jahren starteten. Nämlich Verbier im Sommer so aufregend zu machen wie während der Wintersaison.
Was werden Sie im Hinblick auf das nächste E-Bike-Festival im kommenden Jahr ändern, allenfalls verbessern?
Die Qualität des Anmeldeprozesses, die Informationen für die Teilnehmenden und die Strecken. Dann die Qualität des Hostings. Wir wollen noch mehr Festivalcharakter, also mehr Musik, mehr Videos, mehr Aktivitäten und Interaktionen mit dem Publikum und der Bike-Industrie. Unsere Vision ist, diese Woche zu einem absoluten Muss für alle zu machen, die gerne in den Bergen biken und etwas Einzigartiges erleben möchten.
Wie viele Stunden hat die Vorbereitung der verschiedenen Streckenabschnitte gedauert, die für die Touren, Seminare und Biketests befahren werden konnten?
Das dürften Millionen gewesen sein (lächelt). Wir haben aufgehört, die Stunden zu zählen. Es sind 142 Mitarbeiter vor Ort, 81 Freiwillige und 61 Personen, die entweder hauptberuflich im Mandat über das Jahr verteilt an den Strecken arbeiten. Es ist ein enormer Aufwand, so ein Event auf die Beine zu stellen. Es ist aber auch ein grosser Gewinn, wenn man es dann geschafft hat und von allen Seiten ein gutes Feedback erhält.
Ich war als Besucher beeindruckt, wie einfach es war, mich einzuschreiben und dann ohne grosse Formalitäten mittels QR-Code E-Bikes auszuleihen. Man musste nicht an jedem Stand aufs Neue ein Blatt mit seinen Personalien ausfüllen und einen Ausweis hinterlegen. Wie ist das möglich?
In den ersten drei Jahren nahmen wir die Dienste einer Firma in Anspruch, die eine spezielle Software anbietet, die das ermöglicht. Wir waren aber nie ganz zufrieden damit. Also hat jemand bei uns im Haus begonnen, unsere eigene Software zu entwickeln, zusammen mit einem externen Fachmann, der sich auf IT spezialisiert hat. Wir hatten drei Jahre Erfahrung. Deshalb wussten wir ganz genau, worauf es ankommt. Alles muss so einfach, inutitiv und stressfrei wie möglich organisiert sein. Wir konkurrieren schliesslich noch mit anderen Veranstaltungen und Aktivitäten, die die Leute an diesem Wochenende machen oder besuchen könnten.
Gibt es andere Kooperationen mit anderen Festivals in der Schweiz, um dieses Konzept zu verbreiten?
Wir sind im Gespräch mit zwei Skigebieten in Graubünden. Das dürfte aber erst der Anfang sein. Es gibt definitiv ein Interesse der Bergdestinationen an dieser Art von Veranstaltungen und Dienstleistungen. Wir hoffen, dass wir eine Möglichkeit der Zusammenarbeit finden. Unser gemeinsames Ziel sollte sein, die Schweiz auf der Landkarte der weltweit besten Bike-Spots zu etablieren.
Das nächste Verbier E-Bike Festival findet vom 10. bis 13. August 2023 statt.
aus: easybiken, Heft Nr. 2/2022